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Von Anfang an inklusiv: Warum sich inklusive Kommunikation für Gründer*innen und KMU auszahlt

  • Julia Kreuzer
  • 5. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Sept.

Ob als Gründer:in oder als KMU: Kommunikation ist dein wichtigstes Werkzeug. Sie entscheidet, ob deine Botschaft wirklich ankommt. In diesem Artikel erfährst du, wie du Kommunikation inklusiv gestaltest und warum genau das dein Wettbewerbsvorteil sein kann.


Eine der größten Ängste, egal ob du gerade ein Business launchst oder schon länger ein Unternehmen führst, ist die Frage: Erreiche ich mit meinen Angeboten überhaupt (noch) Menschen? Die meisten von uns glauben: Die Antwort liegt allein darin, die Zielgruppe möglichst genau zu kennen. Also investieren wir Stunden in Recherchen, schreiben Businesspläne und definieren Personas. Dabei bleibt jedoch oft ein entscheidender Punkt auf der Strecke: Versteht meine Zielgruppe mich auch? Können Menschen wirklich nachvollziehen, was ich anbiete und welchen Nutzen ich stifte?


Genau an dieser Stelle wird es spannend. Inklusive und barrierefreie Kommunikation kann helfen, deine Botschaften verständlicher, nahbarer und zugänglicher zu machen. Das eröffnet dir Chancen, die viele andere übersehen. Wer von Anfang an inklusiv kommuniziert, erreicht mehr Menschen, baut Vertrauen auf und stärkt damit das eigene Business.


Was bedeutet inklusive Kommunikation?


Inklusive Kommunikation bedeutet, dass alle Menschen gleich guten Zugang zu Informationen, Produkten und Angeboten haben. Dafür braucht es manchmal zusätzliche Unterstützung. Zum Beispiel Alternativtexte für Bilder, klare Farbkontraste oder verständliche Sprache.


Bei inklusiver Kommunikation geht es nicht darum, dass Menschen sich “mitgemeint” fühlen. Sie schafft aktiv Raum, macht Vielfalt sichtbar, denkt Pronomen mit, zeigt unterschiedliche Lebensrealitäten in Bildern und wählt respektvolle Begriffe. Niemand sollte sich ständig erst hineinreklamieren müssen. Gerade beim Kauf von Produkten oder Dienstleistungen ist entscheidend, dass Menschen erkennen: Ich bin hier willkommen.


Inklusive Kommunikation KMU
Bei inklusiver Kommunikation geht es nicht darum, dass Menschen sich “mitgemeint” fühlen. (Foto via Unsplash+)

Dein Wettbewerbsvorteil durch inklusive Kommunikation


Vielleicht denkst du jetzt: Klingt sinnvoll, aber auch nach viel zusätzlicher Arbeit. Die gute Nachricht ist, dass sich der Mehraufwand auf jeden Fall auszahlt. Inklusive Kommunikation bringt dir als Gründer:in oder KMU klare Vorteile. Ich zeige dir, welche das sind und gebe dir praktische Tipps, mit denen du sofort starten kannst.


  1. Du erreichst mehr Menschen


Du investierst viel Zeit und Geld in Marketing, Ads oder Social Media und trotzdem scheint deine Botschaft nicht wirklich anzukommen? Oft liegt das daran, dass Inhalte zu komplex geschrieben sind. Laut einer Studie der APA (Austria Presse Agentur) sind 74 % der veröffentlichten Informationen in Österreich auf einem Sprachlevel, das nur rund 7 % der Menschen beherrschen.


Für neue und kleine Unternehmen ist genau das eine riesige Chance: Wer klar, barrierefrei und einladend kommuniziert, erreicht automatisch mehr Menschen und hebt sich positiv von anderen ab. Außerdem beugst du Missverständnissen vor, was zu weniger Rückfragen und Korrekturschleifen führt. Das spart Zeit und Geld.


Tipp für den Start: Lies deine Website oder deine Social-Media-Texte einmal laut vor. Wenn du beim Lesen ins Stolpern kommst oder selbst nachdenken musst, was du eigentlich damit sagen willst, ist es wahrscheinlich auch für deine Kund:innen zu schwer. Du kannst auch eine Person, die nicht aus deiner Branche kommt, bitten den Text zu lesen. Wenn sie ihn ohne Rückfragen versteht, bist du auf einem guten Weg.


  1. Du stärkst das Vertrauen in dich & deine Produkte/Dienstleistungen


Du fragst in einem Anmeldeformular nach Pronomen und gibst nicht nur „Herr/Frau“ zur Auswahl. In einer E-Mail an Kund:innen verwendest du neutrale Anreden wie „Hallo Marianne Muster“ statt „Sehr geehrte Frau Muster“. Auf deiner Website sprichst du von Kund:innen statt von Kunden, sodass sich alle angesprochen fühlen. Solche scheinbar kleinen Entscheidungen senden ein großes Signal: Du nimmst Menschen ernst.


So entsteht Vertrauen. Vertrauen ist die Grundlage für stabile Beziehungen zu Kund:innen. Sie bleiben deinem Unternehmen treu und empfehlen dich weiter.


Tipp für den Start: Checke einen deiner Standardtexte, etwa eine Begrüßungsmail oder dein Kontaktformular und prüfe: Sind Pronomen berücksichtigt? Ist die Anrede inklusiv? Oft reichen schon ein, zwei Anpassungen.


  1. Du stärkst deine Employer Brand


Besonders jüngere Generationen wie Millennials und die Gen Z legen großen Wert auf Diversität und Inklusion. Unternehmen, die diese Werte authentisch zeigen, heben sich von der Konkurrenz ab und werden attraktiver für Bewerber:innen. Studien zeigen außerdem: Vielfältige Teams arbeiten kreativer, finden schneller neue Lösungen und schaffen ein besseres Arbeitsklima. Das wiederum steigert nicht nur die Produktivität, sondern auch die Mitarbeiter:innenbindung. Eine diverse Belegschaft spiegelt außerdem die Vielfalt der Kund:innen wider und verbessert das Verständnis für deren Bedürfnisse.


Tipp für den Start: Sieh dir deine letzte Stellenausschreibung an. Formulierungen wie „Handwerker:in (m/w/d)“ oder ein Hinweis wie „Wir begrüßen Bewerbungen unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Behinderung oder sexueller Orientierung“ machen einen spürbaren Unterschied. Schon solche Anpassungen können entscheiden, ob eine Bewerbung abgeschickt wird oder nicht.

Inklusive Kommunikation verschafft dir als Gründer:in oder KMU klare Vorteile: Du erreichst mehr Menschen, baust Vertrauen auf und deine Employer Brand wird attraktiver. So stärkst du dein Business langfristig.



Unsere Autorin: Julia Kreuzer


"Bei PREP AND BRACE begleite ich Gründer*innen und KMU dabei, ihre Kommunikation praxisnah inklusiver zu gestalten. Damit dein Business noch erfolgreicher wird." Zum Expert*innen Profil von Julia




Quellen:

IU Studie 2024, „Diversity und Inklusion: Muss oder Kann (https://www.iu.de/forschung/studien/diversity-und-inklusion/)

 
 
 

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