Sichtbarkeit in den Medien: Warum deine Stimme zählt – und dein Business davon profitiert
- Julia Breitkopf
- 6. Nov.
- 4 Min. Lesezeit
Du hast dein Business aufgebaut, feilst an deinen Angeboten und kümmerst dich um Kund*innen, Abläufe und Zahlen. Aber hast du dich schon getraut, mit deiner Expertise sichtbar zu werden? Genau an diesem Punkt zögern viele. Denn Sichtbarkeit bedeutet, sich zu zeigen. Mit Haltung, mit Meinung, mit dem Risiko, bewertet zu werden.
Viele von uns sind geprägt von Glaubenssätzen wie „Ich bin noch nicht so weit“, „Bin ich wirklich Expertin genug?” oder „Ich will mich nicht in den Vordergrund drängen!“.
Sichtbar zu werden heißt nicht nur, ein PR-Konzept zu entwickeln. Es heißt, innere Grenzen zu verschieben. Sich selbst zu erlauben, Raum einzunehmen.
In diesem Beitrag erfährst du, warum dein Schritt ins Rampenlicht so wichtig ist. Denn deine Sichtbarkeit in den Medien ist ein Business-Hebel und gleichzeitig dein gesellschaftlicher Auftrag.

1. Die Schieflage: Warum deine Stimme gebraucht wird
Wenn du dir Talkshows, Panels oder Fachartikel ansiehst, fällt dir vielleicht etwas auf: Noch immer dominieren Männer die öffentliche Bühne. Die Zahlen sprechen für sich: In nur 25 % der politischen Medienbeiträge in Österreich kommen Frauen mit einer Einschätzung vor, während Männer in 68 % der Fälle zu Wort kommen (Riedl/Rohrbach/Krakovsky, Journalism & Mass Communication Quarterly, 2022). Insgesamt sind in österreichischen Tageszeitungen lediglich 33 % der abgebildeten Personen Frauen. Und in den besonders meinungs- und wirtschaftsrelevanten Bereichen wie IT, Technik oder Finanzbranche liegt der Frauenanteil bei der Bildpräsenz zwischen 4 % und 15 % (Media Affairs, Frauen – Politik – Medien, 2022). Auch im deutschen TV zeigt sich dieses Muster: In Informationsformaten sind nur 26 % der Expert*innen weiblich (Universität Rostock, Fortschrittsstudie zur audiovisuellen Diversität, 2021).
Wenn bestimmte Stimmen immer wieder fehlen, entsteht ein verzerrtes Bild davon, wer Expertise hat, wer als führend gilt und wessen Meinung zählt.
Genau deshalb braucht es deine Stimme. Jede Frau, die sichtbar wird, verschiebt die Wahrnehmung – Stück für Stück. Jede Expertin, die öffentlich spricht, bricht alte Muster auf.Und jede Perspektive, die Gehör findet, macht unsere Diskurse vollständiger.
2. Dein gesellschaftlicher Auftrag: Sag JA zur Bühne
Der Grund für die mediale Schieflage liegt nicht nur in den Redaktionen. In meiner Arbeit erlebe ich immer wieder, dass gerade Frauen oft zögerlich sind, sich wenig zutrauen und bei Panel- oder Interview-Anfragen lieber “Nein” als “Ja” sagen. Die Zurückhaltung vieler Expertinnen ist tief in unserer Sozialisierung verwurzelt. Frauen wird von klein auf beigebracht, sich anzupassen und zurückzunehmen. Das prägt unser Selbstbild.
Genau deshalb sollten wir zusagen, wenn sich die Chance bietet. Dein „Ja“ zeigt nicht nur, dass du dein Wissen ernst nimmst – es ist auch Haltung. Für dich selbst, weil du dich aus überholten Rollenbildern befreist und deine Kompetenz offensiv in die Öffentlichkeit trägst. Für andere, weil du vorlebst, was möglich ist und damit Mut machst. Weil du Perspektiven in den Diskurs bringst, die sonst schlicht nicht vorkämen.
Mediale Sichtbarkeit ist also mehr als ein PR-Move – sie ist Selbstbestimmung, Handlungsmacht und die effektivste Form, den öffentlichen Diskurs mitzugestalten.
3. Das Win-Win: Sichtbarkeit als Business-Strategie
Und jetzt noch einmal ganz ohne Idealismus, sondern rein ökonomisch gedacht: Mediale Präsenz ist auch strategisch klug und einer der effektivsten Wachstumstreiber für dein Business. Wenn du in einem Artikel zitiert wirst oder in einem Interview sprichst, passiert Folgendes: Du positionierst dich als glaubwürdige Expertin in deiner Nische. Du gewinnst Vertrauen – die wichtigste Währung im Business. Und erweitert deine Reichweite, ohne dass du Werbebudget dafür brauchst.
Kurz gesagt: Mediale Sichtbarkeit schafft Vertrauen, Vertrauen schafft Nachfrage, Nachfrage schafft Umsatz. Deshalb ist PR für Unternehmer*innen nicht „nice to have“, sondern eine strategische Business-Entscheidung.
So kommst du in die Medien
Hier einige praxisnahe Tipps, wie du deine mediale Präsenz gezielt aufbaust:
1) Kenne deine Themen.
Definiere 2–3 Bereiche, in denen du wirklich tief drin bist und mit denen du dich öffentlich positionieren willst. Das sind die Themen, mit denen du deine Expert*innenmarke aufbaust. Frag dich: Welche Tipps kannst du geben, die anderen den Alltag oder das Business erleichtern? Vielleicht hast du auch eine klare Haltung zu einem heiß diskutierten Thema – oder du hast ein Angebot entwickelt, das ein reales Problem unserer Zeit löst.
2) Think like a newsroom.
Entscheidend ist immer der Aufhänger – nicht die Selbstdarstellung. Medien denken in Nachrichtenfaktoren: Was ist neu, relevant oder überraschend? Gibt es einen aktuellen Anlass oder etwas, das gerade gesellschaftlich brandaktuell ist? Oder steckt in deiner Gründungsgeschichte ein persönlicher Antrieb, der für viele anschlussfähig ist? Genau dort entstehen die Geschichten, die Redaktionen interessieren – weil sie nicht nur über dich erzählen, sondern einen größeren Bogen spannen.
3) Werde proaktiv – nicht reaktiv.
Warte nicht, bis Redaktionen dich entdecken – mach den ersten Schritt. Medien brauchen laufend gute Geschichten und kompetente Expertise. Also stell dich vor, schicke einen gut ausgearbeiteten Pitch per Mail oder greif einfach zum Telefon. Wer aktiv auf Journalist:innen zugeht, kommt schneller ans Ziel!
Fazit: Wenn du als Gründerin oder Unternehmerin sichtbar wirst, tust du etwas für dich, dein Business und die Gesellschaft. Also gib dir einen Ruck und sag JA.
Unsere Autorin: Julia Breitkopf
Als Journalistin und PR-Profi unterstützt dich Julia dabei, in den Medien als gefragte Expertin aufzutreten und für Furore zu sorgen. Mit 1:1 PR-Sparring, Workshops und dem FURORE PR-Club bekommst du die Strategie und das Know-how, um deine Sichtbarkeit nachhaltig aufzubauen.
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